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Neukaledonien

Neukaledonien

Fotostrecke Nouméa

Noumea, Neukaledonien, 12.08.2022

In den letzten fünf Tagen haben wir Nouméa ausgiebig erkundet – zu Fuß (87.800 Schritte) und mit dem Bus. Die Hauptstadt Neukaledoniens hat so einiges zu bieten – Museen, Galerien, Restaurants und Cafés zum Beispiel. Aber auch Parks, Strände, Wanderwege und Hausberge. Wir besuchen das Schifffahrtsmuseum, das Aquarium und das melanesische Kulturzentrum, benannt nach dem ermordeten Politiker Jean-Marie Tjibaou, der sich für die Unabhängigkeit Neukaledoniens von Frankreich engagiert hat. Außerdem lernen wir bei einer Filmvorstellung der Australischen Botschaft, was den Prinzen von Monaco und den Künstler Alick Tipoti verbindet. Eingeladen hatte uns hierzu Auguste, ein Künstler, der sich um den grünen Innenhof in unserem Hotel kümmert.

Innerhalb des Stadtzentrums gewinnt man unweigerlich den Eindruck, gerade in Südfrankreich unterwegs zu sein. Die Infrastruktur ist hervorragend: breite Rad- und Fußwege, öffentliche Verkehrsmittel, Müllabfuhr, Elektrizität und Trinkwasser, medizinische Versorgung und Einkaufsmöglichkeiten. „Nouméa ist alles, nur nicht Neukaledonien“, erfahren wir von einer Einheimischen. All die Vorzüge haben ihren Preis, und der liegt deutlich über französischem Niveau (und damit natürlich erst recht über dem deutschen).

Dies ist der Grund, warum nur wenige Kanak sich das Leben in Nouméa leisten können. Außerhalb des Stadtzentrums leben die Menschen teilweise in einfachen Hütten, immerhin mit Wasseranschluss, und pendeln zum Arbeiten in die Stadt. Hannes kommt mit Bill, einem der Bewohner, an der Bushaltestelle ins Gespräch. „Also seid ihr reich“, stellt er fest, nachdem Hannes ihm erzählt hat, wo wir herkommen und dass wir auf Reisen sind. Eine Aussage, die sich bei uns eingebrannt hat und die man sich als Deutscher immer wieder ins Bewusstsein rufen sollte.

Mittlerweile sind die Koffer schon wieder gepackt: Der letzte Abschnitt unserer Reise führt uns noch einmal nach Tahiti, wo wir im Oktober 2021 Varoa und Herenui kennenlernen durften. Die Familie hat sich gewünscht, dass wir auf dem Weg nach Deutschland noch einmal bei ihnen Halt machen.

Hierzu fliegt uns die Zeitmaschine von Aircalin vom 13. zurück in den 12. August – was natürlich nur am Überschreiten der Datumsgrenze liegt. Neukaledonien werden wir sicher irgendwann noch einmal besuchen, denn das Land hat weitaus mehr zu bieten als südfranzösisches Leben.

Reise in die Vergangenheit

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Holpriger Start ins nächste Reiseland

Noumea, Neukaledonien, 08.08.2022

Es ist 02:25 Uhr nachts am Abreisetag nach Neukaledonien, als wir ruppig aus dem Schlaf gerissen werden. Es ist, als würde jemand am Bett wackeln, das ganze Hotelzimmer bewegt sich hin und her, dazu eine Art schleifende Geräuschkulisse. In der Umgebung beginnen unzählige Hunde Alarm zu schlagen. Hannes und ich springen auf und schauen aus dem Fenster unseres Zimmers im zweiten Stock – und stellen fest, dass sich auch das Haus bewegt. Es ist ein Erdbeben! Wie es sich später herausstellt, hat es die Stärke 5,0 – siehe Bericht von Volcano Discovery. Als wir am Fenster stehen und überlegen, nach Draußen zu rennen, lässt das Wackeln langsam nach. Für uns eine aufregende Erfahrung – für die Menschen hier in Vanuatu fast Alltag. So gab es im Jahr 2021 allein in Vanuatu 76 registrierte Erdbeben mit einer Stärke von mindestens 5,0. Kein Wunder, befinden wir uns hier doch direkt auf dem Pazifischen Feuerring, wo die Indisch-Australische und die Pazifische Platte aneinander grenzen. Dies führt neben der hohen vulkanischen Aktivität immer wieder zu Erd- bzw. Seebeben.

Am Vormittag machen wir uns auf dem Weg zum Flughafen. Da der ATR72, der uns in nur anderthalb Stunden nach Neukaledonien bringt, über vier Stunden Verspätung hat, lernen wir die Wartehalle des Port Vila International Airports ausführlich kennen. Ein technischer Defekt soll Schuld an der Verzögerung sein. Aber für die pazifische Gelassenheit, die auch uns mittlerweile in ihren Bann gezogen hat, stellen Verspätungen kein wirkliches Problem dar. Solange wir heute noch irgendwann ankommen, ist alles gut. Und so landen wir am Abend in La Tontouta, wo sich der moderne, internationale Flughafen von Neukaledonien befindet. Wir merken sofort, dass wir wieder in Europa angekommen sind – Europa im Pazifik.

Ein Shuttlebus bringt uns in die 45km entfernte Hauptstadt Nouméa, wo wir die nächsten sechs Tage verbringen werden. Im Smalltalk mit Fahrerin Esther finden wir heraus, dass sie eigentlich aus Französisch-Polynesien, von Rurutu stammt. Falls ihr euch erinnert – wir hatten das Glück, diese herrliche Insel im November 2021 besuchen zu können.

Die Stadt Nouméa ist berühmt für ihre außergewöhnliche Lage, verfügt über jede Menge Museen und Sehenswürdigkeiten und gilt als Schmelztigel der Kulturen. Wir sind gespannt, ob das Hotel Gondwana Green, das erste Nachhaltigkeitshotel der Stadt, hält was es verspricht.

Ein paar allgemeine Informationen zu Neukaledonien findet ihr ganz unten auf der Reiseziel-Seite.

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Ein paar Informationen zu Neukaledonien

Das zu Frankreich gehörige Überseeterritorium Neukaledonien liegt im Westpazifik und hat rund 270.000 Einwohner. Die ersten Siedler waren nach aktuellen Erkenntnissen die Lapita, welche vor ca. 3.000 Jahren auf den Inseln sesshaft wurden. Aus ihren Nachfahren sowie den später ankommenden Polynesiern entwickelte sich das Volk der Kanaken, wobei sich der Begriff aus der Bezeichnung der Hawaiianischen Ureinwohner Kānaka Maoli ableitet.

Wie so oft war es James Cook, der als erster Europäer 1774 die Inselgruppe betrat und ihr den Namen Neukaledonien verlieh. Denn die Landschaft im Norden der Hauptinsel erinnerte ihn an Schottland (wo einst das antike Volk der Kaledonier lebte).

Im 19. Jahrhundert wurde Neukaledonien von Briten und Franzosen besiedelt und christlich missioniert. Die Kanaken litten in der Folge sehr unter den aus Europa eingeschleppten Infektionskrankheiten. 1853 nahm Frankreich die Inselgruppe schließlich in seinen Besitz und nutzte sie fortan als Sträflingskolonie. Mit der Entdeckung von riesigen Nickelvorkommen in Form von Garnierit begannen gravierende Veränderungen in der Landschaft, gleichzeitig wurden die Kanak immer weiter ins Inland verdrängt. Bis heute kommt es immer wieder zu Unruhen, da Teile der Kanaken die Unabhängigkeit der Inselgruppe von Frankreich anstreben. Weitere Informationen zur Geschichte des Neukaledoniens gibt es bei Wikipedia.

Mit rund 16.400km² Fläche ist die Hauptinsel Grande Terre ungefähr so groß wie Thüringen. Sie ist ca. 400km lang und bis zu 60km breit, ihre Berge überragen 1.600m Höhe. Einst war die Insel Bestandteil des Kontinentes Gondwana. Im Gegensatz zu den meisten pazifischen Inseln ist sie daher nicht direkt vulkanischen Ursprungs. Weiterhin zählen u. a. die Loyalitätsinseln, die touristisch bekannte Île de Pins sowie die Belep-Inseln zu Neukaledonien. Das Barriere-Riff, was Grande Terre umgibt, zählt zu den bedeutendsten Riffsystemen weltweit. Vor allem wegen seiner Vielfältigkeit an Korallen und Fischen ist es ein UNESCO-Weltnaturerbe.

Neukaledoniens Hauptstadt Nouméa liegt auf Grande Terre, wo auch der Großteil der Bevölkerung lebt. Mit rund 270.000 Menschen hat das Überseeterritorium etwas weniger Einwohner als Französisch-Polynesien. Wie bereits erwähnt haben die Nickelvorkommen eine große wirtschaftliche Rolle, Tendenz steigend. Denn Nickel ist wichtiger Rohstoff für die Produktion von Batterien für E-Autos. Der Tourismus spielt hingegen mit nicht einmal drei Prozent des BIP eine untergeordnete Rolle, genauso wie die Landwirtschaft. Weiterführende Informationen zur Wirtschaft Neukaledoniens gibt es im Länderprofil der WKÖ.

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