Zwei Wollen Meer

Französisch Polynesien

Französisch-Polynesien

Tage des Abschieds, der Heimreise und des Willkommens

Erfurt, Deutschland, 03.10.2022

Mehr als drei Wochen sind wir nun schon zurück in Deutschland – das Leben hier hat uns wieder. Die versprochene Fotostrecke von unseren letzten Tagen auf Tahiti hat uns nochmal zurückversetzt nach Papara, an den Taharu’u Strand – wo wir Wale und Delfine beobachtet, Müll gesammelt und mit unseren Freunden die letzten Abende genossen haben…

Der Abschied von Tahiti fiel uns selbstverständlich sehr, sehr schwer. Wie schon im Februar verabschieden sich die Familienmitglieder persönlich bei uns – mit Muschelketten und Ukulele-Live-Musik. Es ist morgens um fünf Uhr, die meisten müssen gleich zur Arbeit und dennoch kommen sie zum Flughafen – nur für uns. Das ist die Herzlichkeit, die uns in Europa fehlen wird. Den Vorgeschmack darauf erhalten wir schon, als wir den Flieger betreten. Es wird gedrängelt und gemotzt. Statt Rücksicht auf andere gibt es nur die Sorge um den besten Platz für sich und sein Gepäck… Eigenschaften und Verhaltensweisen, die wir bei den Polynesiern nie vermisst haben.

Ein paar positive Überraschungen hält die Rückreise dennoch für uns bereit. Eine gute Stunde nach dem Start bekommen wir einen fantastischen Blick auf die Tuamotus. Definitiv sind diese ringförmigen Atolle eines unserer nächsten (Segel-)Reiseziele. Später landen wir in Los Angeles zwischen – der Flieger muss betankt werden. Von dort aus geht es weiter über Kanada und Grönland nach Europa. Als Hannes über der kanadischen Hudson Bay aus dem Fenster blickt, ist es tiefste Nacht. Doch seltsame grüne Lichterschwaden bewegen sich wie wehende Vorhänge am Himmel: Es sind Polarlichter! Auf Grund der Flugzeugbewegung und Dunkelheit fallen die Fotos leider bescheiden aus… Als wir Grönland am Morgen überfliegen, können wir eine herrliche Landschaft aus Eis und Schnee bestaunen. Was für ein Kontrast zum vergangenen Jahr!

Am späten Nachmittag erreichen wir Paris, von wo aus es nur noch ein kleiner „Hop“ bis Frankfurt ist. Inspiriert von den Polynesiern werden wir von unserer Familie in Deutschland nach ca. 30 Stunden Reisezeit mit Blumenketten und pazifischen Accessoirs empfangen. Und auch in den Tagen nach der Rückkehr erwarten uns noch viele, herzliche Willkommensüberraschungen. Vielen Dank an euch alle, liebe Familienmitglieder und Freunde!

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Nachtrag: Wir pflanzen Kokospalmen - Teil 2

Erfurt, Deutschland, 18.09.2022

Vielleicht erinnert ihr euch noch: Während unseres ersten Aufenthaltes auf Tahiti haben wir acht Kokospalmen am Strand vor Varoas Haus gepflanzt (siehe Beitrag vom 7. Februar 2022). Die spannende Frage bei unserer Rückkehr lautete nun, ob die Jungpflanzen noch existieren. Denn im Juli gab es außergewöhnlich hohe Wellen, welche viele küstennahe Häuser und Grundstücke in Französisch Polynesien stark beschädigten, wie das nachfolgende Video zeigt.

Die Wellen haben auch den Taharu’u-Strand vor Varoas Haus deutlich verändert: Sand wurde abgespült, das Wurzelwerk von Bäumen freigelegt, Felsen umgelagert, Zäune und Unrat fortgerissen. Viele Grundstücke verloren mehrere Meter Länge an der zum Meer weisenden Seite, weil die Wellen das Land abgetragen haben. Dort, wo Bäume stehen, war der Landverlust hingegen geringer, da insbesondere das dichte Wurzelwerk der Kokospalmen den Wellen stand hielt.

Umso erfreuter sind wir, dass immerhin drei unserer acht im Februar gepflanzten Jungpalmen noch existieren. Drei weitere Kokospalmen haben wir nun nochmals ergänzt – in der Hoffnung, dass die nächsten Monsterwellen ein paar Jahre auf sich warten lassen.

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Nana Tahiti!

Paris, Frankreich, 08.09.2022

Die letzten dreieinhalb Wochen sind vergangen wie im Flug – kaum waren wir angekommen, heißt es nun schon wieder Nana – Tschüss Tahiti. Nach 375 Tagen auf Reisen treten wir den Rückflug nach Europa an. Ungefähr 30 Stunden Reisezeit liegen vor uns. Dass der herzliche Abschied von unserer Gastfamilie am Flughafen Faa’a nicht auf ewig sein wird und wir uns wiedersehen, steht defintiv fest!

Nach unserer Rückkehr erwarten euch hier noch eine Fotostrecke der vergangenen Tage in Französisch Polynesien sowie eine Reisezusammenfassung.

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365 Tage auf Reisen

Papara, Tahiti, 31.08.2022
aktualisiert am 05.09.2022

Vor genau einem Jahr, am 31.08.2021, begann unsere Reise am Erfurter Hauptbahnhof Richtung Paris. Unfassbar viele Erlebnisse liegen mittlerweile hinter uns – vor uns leider nur noch eine Woche Tahiti. Seit unserer Ankunft hier vor zweieinhalb Wochen rast die Zeit. Die Tage waren und sind voll ausgeplant: Wandern, Schnorcheln, Surf-Wettkampf anschauen und „nebenbei“ Wale beobachten. Shopping in der Hauptstadt sowie Ausflüge und Partys mit der Gastfamilie und den hiesigen Freunden. Außerdem die nächtliche bzw. frühmorgendliche Aushilfe in der Poissonnerie. Und so bleibt kaum Zeit zum Bloggen, bevor es am 7. September zurück in Richtung Europa geht…

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Als wären wir nie weg gewesen...

Papara, Tahiti, 23.08.2022

In knapp fünf Stunden bringt uns die fliegende Zeitmaschine zurück in die Vergangenheit: Wir starten am 13. August in La Tontouta, dem internationalen Flughafen Neukaledoniens, und landen am 12. August in Papeete auf Tahiti. Das Ganze liegt natürlich an der Datumsgrenze, die wir während des fünf Stunden langen Fluges passieren. Nach dem Start können wir die landschaftliche Vielfalt Neukaledoniens bewundern – während die Küste zahlreiche Buchten und Inseln aufweist, prägen Berge und Täler das Landesinnere von Grande Terre. Das schützene Barriereriff, was die riesige Insel umgibt, sehen wir ebenfalls aus der Vogelperspektive. Unterwegs können wir die Cookinseln zwischen den Wolken erahnen, ansonsten gibt es weit und breit „nur“ den unendlichen Pazifik zu bestaunen. Zum Sonnenuntergang erscheint Moorea, die kleine Nachbarin Tahitis, wie aus dem Nichts – und wir landen kurz darauf auf dem uns nun schon gut bekannten Flughafen von Papeete. Unsere Gastgeberin Herenui erwartet uns schon sehnsüchtig und begrüßt uns mit Blumenketten aus Tiare- und Plumeriablüten.

Schon nach der ersten Nacht in Papara fühlen wir uns wieder wie Zuhause. Es ist, als wären wir nie weg gewesen. Da es – für die Jahreszeit sehr ungewöhnlich – recht oft regnet, beschäftigen wir uns tagsüber viel in der Küche und helfen in der Poissonnerie aus. Im Gegenzug dürfen wir wieder einmal die herrliche polynesische Gastfreundlichkeit erfahren. Heinokea, der Sohn unserer Gastgeber, hat uns völlig selbstverständlich wieder sein Zimmer zur Verfügung gestellt. Wenn es mal nicht regnet, genießen wir den Blick von der Terrasse auf den Strand und die im Meer springenden Wale und Delfine, die waghalsigen Surfer und die täglichen Sonnenuntergänge.

Für alle „neuen“ Leser: Unter dem Reiseziel Französisch Polynesien könnt ihr euch in den Beiträgen aus dem Jahr 2021 darüber belesen, wie wir zu Herenui und Varoa gefunden haben.

Was natürlich in der modernen polynesischen Gesellschaft nicht fehlen darf, sind Feiern: Gleich nach unserer Ankunft sind wir zur Gartenparty von Varoas Freund Teva eingeladen. Praktischer Weise beginnen Partys hier meist schon mittags. So bleibt viel Zeit für gemeinsames Essen, Trinken und zum Musik machen. Bringue nennt sich das gemeinsame, spontane Musizieren, meist mit Gesang, Ukulelen und Trommeln. Das Ganze zieht sich über mehrere Stunden hin und wir sind immer wieder erstaunt über die Energie, die die Menschen dafür haben.

Außerdem zelebriert die Familie mit uns das typisch polynesische Wochenende – mit Bootsausflug zum Motu, Sonntagsfrühstück und Zusammensein am Strand.

Da der Regen nicht so recht verschwinden mag, nutzen wir die Zeit zum Einkaufsbummel in der Hauptstadt Papeete. Ein paar polynesische Souvenirs finden den Weg in unseren Koffer, den wir leider bald packen müssen. Denn in zwei Wochen, am 7. September, steht der Rückflug nach Deutschland an.

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Te Tatau!

Veröffentlicht: Qamea, Fiji, 22.05.2022
Aufgeschrieben von Hannes in Tahiti, Januar 2022

Das Kulturgut Tattoo – lange war es in Französisch-Polynesien verboten, doch heute wird es wieder mit Stolz getragen. Tattoo am Arbeitsplatz? Erwünscht! 😉 Selbst bei der Polizei in Französisch-Polynesien ist es ganz normal, tätowiert zu sein – wie der Image-Banner der Police Nationale zeigt.

Tattoos sind uns in den fünf Monaten in Französisch-Polynesien immer wieder begegnet. Fast jeder hat eins, die meisten tragen es mit Stolz und in der Regel verbinden die Polynesier ein Tattoo mit einem Ereignis oder Beziehungen in der Familie untereinander.

Eine der alten polynesischen Legenden beschreibt die Entstehung des Tattoos wie folgt: Te Tatau, wie Tattoo auf polynesisch heißt, soll göttlichen Ursprungs sein. Die beiden Söhne des Gottes Ta’aroa, Mata Mata Arahu und Tu Ra’i Po, haben das Tätowieren erfunden, um die hübsche Tochter des ersten erschaffenen Menschen zu erobern. Als dies ihnen mit Hilfe ihrer tätowierten Körper gelang, gaben sie ihre Kenntnisse an Männer weiter, welche sich für die Kunst des Tätowierens interessierten. Mata Mata Arahu und Tu Ra’i Po wurden somit zu den Göttern des Tätowierens (für die ganze Geschichte – in französischer Sprache – hier klicken).

Dies ist nur eine der vielen Legenden. Ursprünglicher Weise soll das Tätowieren seine Entstehung auf den Marquesas-Inseln haben, von wo aus es sich über das polynesische Dreieck verbreitete. In Polynesien gab es keine wörtlichen Aufzeichnungen, geschweige denn eine entwickelte Schrift – daher erhielt das Tätowieren in seiner Vielzahl an unverwechselbaren Zeichen eine große Bedeutung um die Persönlichkeit und Identität auszudrücken. Die Tätowierungen erzählen Familiengeschichten über Generationen hinweg und definieren z. B. den Rang in einer Familie oder in der Gesellschaft. Fast alle Menschen waren daher in der alten polynesischen Gesellschaft tätowiert.

Den eigenen Körper in solcher Art zu verzieren gab es allerdings auch schon in der frühen Menschheitsgeschichte und über die ganze Erde verteilt – in anderen Formen und mit unterschiedlichsten Bedeutungen. So wurden z. B. auch an Ötzi’s Körper Tätowierungen gefunden, über deren Bedeutung die Wissenschaft jedoch noch rätselt.

Im 18. Jahrhundert besuchten der britische Seefahrer James Cook und eine Vielzahl anderer Entdecker die polynesischen Inseln. Dabei fanden sie auch die landestypischen Tätowierungen vor. Von diesen Pazifikreisen brachten sie die Tätowierungen mit nach Europa, sowohl durch einen mitreisenden Polynesier und als auch am eigenen Körper. Aus dem tahitianischen Begriff „tatau“ entstand im Laufe der Geschichte das Wort Tattoo.

Den Entdeckern folgten später die Missionare, welche das Tätowieren als heidnische Barbarei verurteilten und abschafften. Auch noch im 20. Jahrhundert blieb die Tradition – aus hygienischen Gründen – vom Gesundheitsministerium Französisch-Polynesiens verboten. Seit Abschaffung des Verbotes in den 1980er Jahren erleben die polynesischen Tattoos jedoch eine Renaissance: Sie sind heute in der Französisch-Polynesischen Gesellschaft vollkommen akzeptiert und werden mit Stolz getragen. Es wird hauptsächlich „polynesian modern style“, aber auch „patutiki“ (traditionel Marquesianisch) tätowiert.

Doch was ist heute noch zu den Bedeutungen der polynesischen Tätowierungen bekannt? Tatsächlich existieren vereinzelt Bücher, deren Autoren das Wissen um die Symbolik zusammengetragen haben. Nachfolgend ein paar Beispiele für typisch marquesianische Symbole (Quelle: „Te Patutiki“ von Teiki Huukena). Häufig verfügt ein Symbol über mehrere Bedeutungen – entscheidend ist in diesem Falle die Interpretation des Trägers bzw. des Tätowierers.

Ipu ‘aki – himmlisches Gewölbe/Mond:

  • Alles, was über der Erde ist (Gestirne)
  • himmlisches Universum
  • Universum der Götter und Geister

Ipu ‘oto – inneres Universum

  • Aura, Mana (Macht, innere Stärke)
  • Zusammenspiel der Kräfte
  • Übergang von einer Welt in die andere

‘Aki haupeka – unermesslicher, heiterer Himmel:

  • Reise

‘Aki a Tiu – Tiu-Himmel:

  • Nordwestwind (Tiu) bringt die Regenwolken
  • Wunsch nach Fruchtbarkeit, Versprechen von Fülle
  • Erfolg
  • Tragkraft des Windes
  • Reisen, Migration

‘Etua po’o’u – heilige Gottheit:

  • wichtiger/verehrter/schützender Vorfahre bzw. dessen Geist
  • Gottheit

‘Etua pokāo – verbundene Gottheiten:

  • angesehene Vorfahren
  • Schutzgeister
  • Stärkung des Schutzes der Familie

Ka’ake – Arm

  • Stärke
  • Großzügigkeit, Spende, Gabe
  • Wertschätzung
  • aber auch: nehmen, ergreifen

andere Bedeutung

  • erheben, heben (im Sinne von steigen)
  • Davonfliegen wie Vögel oder Seelen
  • Muster wie ein Regenbogen: der Weg, den die Helden nahmen, um in den Himmel aufzusteigen

‘A’a niho – Reihe von Zähnen (ganz unten):

  • Schmerz
  • Mut
  • verzehrendes Verlangen (Liebe)
  • Familienverpflichtung

Niho pe’ata – gefräßige Haifischzähne (oberste Reihe):

  • großer gefräßiger Hai
  • Krieger
  • Fischer, Jäger

andere Bedeutung

  • verschlingende Begierde

andere Bedeutung

  • Familienverpflichtung

Hikuhiku atu – Skipjack-Flossen (zweite Reihe von oben)

  • Krieger
  • jagen, dem Feind schnell nachlaufen – wie Bonitos, die fliegenden Fischen nachjagen

andere Definition

  • Kinder
  • Nachkommenschaft

 ‘Enana – Mann

  • Darstellung des Menschen in seiner ganzen Vielfalt

Wem das hier gezeigte Bein gehört, hat sich mittlerweile ja schon herumgesprochen. Ich (Hannes) habe mich während unseres Tahiti-Aufenthaltes für diese bleibende Erinnerung aus traditionellen Symbolen entschieden. Die Tätowierung verkörpert für mich

  • Ipu ‘aki – himmlisches Gewölbe/Mond: mein Interesse am Universum, am Unbekannten, an dem, was wir wissen oder auch nicht wissen (naturwissenschaftlich sowie geistlich), die Überlegenheit der Natur
  • Ipu ‘oto – inneres Universum: mein inneres Gefühl (Bauchgefühl, „Machen“), Schutz, Selbstvertrauen, Eigenverantwortung, die Aura, die Seele
  • ‘Aki haupeka – unermesslicher, heiterer Himmel: Diese Reise, die Lebensreise, ein Reiseabschnitt, sicher und wohlbehalten reisen, Reisebekanntschaften und -freundschaften
  • ‘Etua po’o’u – heilige Gottheit: Schutz, vielleicht auch durch einen schützenden Vorfahren (kenne ihn nicht)
  • ‘Etua pokāo – verbundene Gottheiten: Gastfreundlichkeit und Großzügigkeit der polynesischen Familie, durch Freundlichkeit und Glücklichsein wachsen, Respektieren und Wertschätzen anderer Kulturen
  • ‘A’a niho – Reihe von Zähnen bzw. Haifischzähne: Verpflichtungen einer Familie, zurückgeben was man kann, Stärke, Kraft, Verantwortung, Liebe, Versorgung, nachhaltiger Umgang mit der Natur, Ressourcen schützen
  • ‘Enana – Mann: wir Menschen als Bindeglieder

In zwei Sitzungen im Januar 2022 ist meine Tätowierung im Studio Tagaloa in Papeete entstanden. Insgesamt hat es zehn Stunden gedauert, den Entwurf hat Tätowierer Heidy freihändig gezeichnet. Die Nadelstiche gingen sprichwörtlich unter die Haut…

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WIr pflanzen Kokospalmen

Papara, Tahiti, 07.02.2022
(veröffentlicht am 15.02.2022)

Bäume pflanzen ist nicht nur gut für das Klima, sondern dient hier in Polynesien ganz besonders dem Küstenschutz. In den vergangenen Monaten legten wir immer wieder keimende Kokosnüsse beiseite, um sie bis zu unserer Abreise zu kräftigen Setzlingen heranzuziehen.

Nun ist es soweit – gemeinsam mit Varoa pflanzen wir sieben kräftige Sprösslinge am Strand vor seinem Haus ein. Neben düngender Erde kommen auch wasserspeichernde Kokosfasern mit ins Pflanzloch, damit ein guter Start garantiert ist. Die jungen Sprösslinge gesellen sich zu größeren Palmen dazu, welche Varoa bereits in der Vergangenheit gepflanzt hat. Somit ist sein kleiner Kokoshain, welcher uns in der Hängematte liegend schon häufig wohligen Schatten beschert hat, wunderschön ergänzt.

In den folgenden Tagen heißt es nun noch kräftig angießen. Außerdem gesellt sich im Auftrag von Conny noch eine achte Kokospalme hinzu – Danke, liebe Conny! Wir hoffen, dass alle Palmen anwachsen sowie groß und stark werden!

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Conny M. schrieb am 16.02.2022:

Ich danke euch für die Umsetzung meines Wunsches und freue mich, dass ich so etwas kleines beitragen konnte! Gerne bin ich für weitere Aktionen mit kleinen Spenden dabei!

Ganz liebe Grüße Conny

Unglaubliche Sonnenuntergänge

Papara, Tahiti, 05.02.2022

Gut zwei Wochen – so lange hat es gedauert, bis die Eruptionswolke des Tonganischen Vulkans einmal die Erde umrundet hat. Als der Hunga Tonga–Hunga Haʻapai am 15. Januar ausgebrochen war, hatte er Gase und andere Partikel bis zu 30km hoch in die Stratosphäre geschleudert. Durch dort vorhandene Luftströmungen wanderte diese Wolke auf der Südhalbkugel Richtung Westen und erreichte zunächst Australien, überquerte dann den Indischen Ozean, Afrika, den Atlantik sowie Südamerika und kam schlussendlich wieder im Pazifik an. Dies bescherte uns für vier Tage unglaublich farbintensive Sonnenauf- und Untergänge.

Wie schon angedeutet hat dieses Naturspektakel seine Ursache vor allem in der erhöhten Konzentration an Aerosolen, wie z. B. Schwefeldioxid, in der Stratosphäre. Diese verdunkeln die tief stehende Sonne bereits vor ihrem Untergang deutlich. Gleichzeitig werden die hoch über der Erdoberfläche befindlichen Partikel noch lange nach dem Verschwinden der Sonne am Horizont von ihr angestrahlt. Diese Partikel brechen das weiße Sonnenlicht derart, dass nur noch langwellige Sonnenstrahlen auf der Erdoberfläche ankommen, welche für uns Menschen als rotes Farbspektrum wahrnehmbar sind

Den direkten Sonnenaufgang konnten wir auf Grund der Lage Paparas nicht beobachten, jedoch war der Himmel schon einige Zeit vorher rot angestrahlt. Wir konnten wieder einmal mehr feststellen, dass die Himmelsereignisse hier im Pazifik – weitab von großstädtischen Ballungsräumen und mit wenig Lichtverschmutzung – etwas ganz Besonderes sind.

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Es geht nach Hawai'i

Papara, Tahiti, 28.01.2022

Der nächste Abschnitt unserer Reise steht nun fest: Es geht auf die Nordhalbkugel – nach Hawai’i. Am 12. Februar bringt uns Hawaiian Airlines nach Kauai, auch Garden Island (Garten-Insel) genannt. Vielen von uns ist diese Insel unbewusst aus dem Kinofilm „Jurassic Park“ bekannt.

Neuland sind die Hawaiianischen Inseln für mich, Carina, nicht. Ich konnte sie bereits im März 2014 besuchen. Dennoch bin ich gespannt, was sich vor allem in Bezug auf den Umweltschutz getan hat.

zwei wollen meer strand sonnenuntergang klappstuhl strand hawaii
Sonnenuntergang auf Hawai'i

Damit heißt es nun langsam Abschied nehmen von Französisch-Polynesien, wo wir die vergangenen fünf Monate verbracht haben. Schmerzlicher Abschied von Menschen, deren Ehrlichkeit und Freundlichkeit uns jeden Tag aufs Neue überrascht haben, von ehemals Fremden, die nun echte Freunde geworden sind. Hingegen wird es ein einfacher Abschied von Tahiti mit seiner Konsumwelt, seinem Plastikwahn und der hier teilweise herrschenden Ignoranz gegenüber der Natur und dem Umweltschutz.

Abschied nehmen wir auch von den seichten Lagunen mit ihrem unglaublich türkisblauem Wasser. Hawai’i, was im Gegensatz zu Französisch-Polynesien erdgeschichtlich jünger ist, ist umgeben von tiefblauem Ozean, ohne Lagune und schützende Korallenriffe. Es erwarten uns dafür Nationalparks, ein fast unendliches Wanderwegenetz, aktive Vulkane und über 4.000m hohe, schneebedeckte Berge.

Doch bevor es losgeht, genießen wir noch zwei Wochen lang den Aufenthalt bei unserer Gastfamilie Boosie in Papara auf Tahiti. Ob wir so schnell wieder in den Genuss kommen, in 1A-Lage am Strand zu wohnen und täglich den Sonnenuntergang zu beobachten? Für Hawai’i gibt es jedenfalls noch allerlei Planungsbedarf: Camplätze, Unterkünfte, Nationalparkgenehmigungen und Mietwagen wollen reserviert werden…

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Moorea - die Nasse

Papara, Tahiti, 21.01.2022

Zwischen Tahiti und Moorea verkehren täglich fast stündlich Schnellfähren, welche die vielen Pendler von Moorea nach Papeete und zurück bringen. In gerade einmal 25 Minuten erreichen wir die kleine Nachbarinsel, auf der wir bereits im Oktober zehn Tage verbracht haben.

Der seit Raiatea andauernde Regen und der starke Wellengang begleiten uns bis in den Hafen von Vai’are, wo wir unseren Mietwagen empfangen. Ein tropisches Tiefdruckgebiet hängt sich in Französisch-Polynesien fest und soll in den nächsten Tagen Rekordmengen an Regen bringen.

Unsere Unterkunft ist ein herrlicher, neuer Strandbungalow, Fare Oaoa. Der Strand empfängt uns jedoch alles andere als freundlich: das Meer ist trüb vom vielen Regen, links des Grundstückes verläuft ein Bächlein, was richtig braune Brühe aus den Bergen bringt. Eigentlich kann man vor der Haustür Delfine mit dem Kajak beobachten fahren, doch das Wetter ist selbst den hübschen Meeressäugern zu eklig. Hingegen für Hainrich, so wie wir den nahe des Strandes gemütlich umher schwimmenden Schwarzspitzenriffhai nennen, von dem braunen Strom gerade zu angelockt. Haie halten sich bei Regen gern an Flussmündungen auf, um die ein oder andere Leckerei, die von Land gespült wurde, zu vernaschen.

Da zum Regen auch noch Sturm hinzukommt, verbietet der Hohe Kommissar von Polynesien für die folgenden drei Tage einerseits jegliche Art von Wassersport auf Grund von starken Wellen, Gegenwind und Orientierungsverlust sowie andererseits Aktivitäten in den Bergen wegen möglichen Schlammlawinen, Erdrutschen, sonstigen Überschwemmungen und umstürzenden Bäumen.

Wir versuchen also, das Beste aus dem Mistwetter zu machen und besuchen ein paar lokale Geschäfte, die Rotui-Saftfabrik – die gerade Ananas-Hochsaison hat, den rollenden Unverpacktladen und eine Vorstellung im Tiki Village Theater. Letztere erzählt uns in Anschluss an ein köstliches Buffet (bestehend aus lokalen Speisen) die Geschichte der Besiedlung Polynesiens tanzender Weise.

Unsere Pläne, auf der Wanderinsel Moorea ein paar Kilometer zu Fuß zurück zu legen, bleiben auf den Montagne Magique, den magischen Berg, beschränkt. Magisch ist er vermutlich wegen der Aussicht, die bei Sonnenschein noch schöner sein muss als jetzt. Wir können hingegen das Farbspiel aus blau-türkisem Meerwasser mit brauner Flussbrühe und grauem Himmel bestaunen. Zugegeben, etwas Sarkasmus kann ich mir dieses Mal nicht verkneifen…

Dass Französisch Polynesien in den Morgenstunden des 15. Januars eine für uns nicht spürbare Tsunamiwelle passiert, verschlafen wir. Den explosionsartigen Ausbruch des Hunga Tonga Hunga Ha’apai im ca. 3000km entfernten Königreich Tonga hatte mir am Vorabend meine Vulkan-, Erdbeben- und Tsunami-Warnapp bereits angezeigt. Für Französisch Polynesien blieb die Tsunami-Warnung jedoch glücklicher Weise aus – die geringe Landmasse bildet nicht genug Angriffsfläche und die umgebenden Korallenriffe schützen die Inseln zudem. Lediglich auf den Marquesas-Inseln stellten Fischer eine auffällig heftige Welle fest, ohne dass es zu Schäden kam. Größere Landmassen, wie Neuseeland, die USA und Peru hingegen registrierten eine teils Zerstörung anrichtende Tsunami-Welle.

Wie schlimm das kleine Land Tonga, bestehend aus 172 Inseln, von dem Vulkanausbruch betroffen ist, stellt sich erst Tage später heraus, da das für die Kommunikation nötige Unterseekabel durch den Ausbruch beschädigt wurde. Das Land ist vollständig mit Asche bedeckt. Wie viele Menschen bei dieser Katastrophe ihr Leben verloren haben, ist nach wie vor unklar. Dieses Ereignis lässt unser schlechtes Wetter in Vergessenheit geraten und wir sind froh, dass wir uns auf einer sicheren Insel befinden.

Nach drei Wochen Urlaub mit Rüdiger und Martina kehren wir nun nach Tahiti zurück, wo die beiden vor ihrem Abflug noch rührend von unserer ganzen Gastfamilie verabschiedet werden. Während man hier zur Begrüßung Blumenketten überreicht, ist es üblich, Abreisende mit Muschelketten zu verabschieden. 22 Verabschiedende und zwei Abreisende ergeben damit 44 Muschelketten für die beiden, mindestens. Dazu ein Ukuleke-Privatkonzert von Herenuis Schwester Tiheni, eine echt polynesische Verabschiedung könnte man sagen.

Mehrere Familienmitglieder fragen uns, wann wir eigentlich abreisen – und erwähnen, dass uns wohl noch ein etwas größeres Spektakel erwarten wird. Abschließend entschieden haben wir uns noch nicht, aber Anfang, Mitte Februar wird es für uns nach Hawaii gehen. Von dort aus wollen wir dann Ende März nach Fiji fliegen – soweit der aktuelle Stand.

 

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Raiatea - die Historische

Haapiti, Moorea, 13.01.2022

Nach fünf Tagen auf Huahine bringt uns die Schnellfähre in einer Stunde nach Raiatea, was knapp 50km westlich liegt. Die Insel ist mit der nördlichen Nachbarin Taha’a durch die gemeinsame Lagune verbunden. Dies lässt darauf schließen, dass beide Inseln erdgeschichtlich einst verbunden waren, die fortschreitende Erosion und das langsame Versinken im Ozean aber zu einer Teilung geführt haben.

Der polynesische Name Raiateas, Havai’i, ist ein Hinweis auf die historische Bedeutung der Insel. Sie wurde wahrscheinlich schon in den Jahrhunderten vor Christus aus Westen besiedelt und entwickelte sich in der Folge zur wichtigsten Insel Polynesiens. Von hier aus erschlossen die Menschen weitere bedeutende Inseln des polynesischen Dreiecks, was häufig schematisch als Oktopus dargestellt wird: Hawai’i, Neuseeland und die Gambier- sowie Osterinseln. Gleichzeitig war Raiatea Herz der polynesischen Kultur: der Marae Taputapuatea ist die bedeutendste Kultstätte und heute UNESCO-Weltkulturerbe. Mit Eintreffen der Europäer im 18. Jahrhundert wurde jedoch das Ende dieser von Naturnähe, Seefahrt und Stammeskriegen geprägten Kultur eingeläutet.

Raiatea ist mit seinen rund 12.000 Einwohnern zwar etwas urbaner als die Nachbarinnen Taha’a oder Huahine, abseits der Hauptstadt Uturoa aber dennoch sehr ländlich geprägt und nur an der Küste besiedelt. Das grüne und bergige Inland reicht bis über 1000m Höhe, bei einer Inselgröße von gerade einmal 15x20km. Auf einem Hochplateau wächst eine der seltensten Pflanzen der Erde – die Tiare Apetahi. Die Pflanze gibt es nur hier, Versuche, sie woanders anzusiedeln, schlugen fehl.

Auf den ersten Blick ist Raiatea für uns ein Wanderparadies: das Hochplateau, einige Wasserfälle und auch der Hausberg der Hauptstadt sind durch Wanderwege und Allradpisten erschlossen. Doch an jedem der Wege erwartet uns entweder ein Schild „Geschlossen“ oder „Zutritt nur mit Guide“. Einzig zwei kurze Wanderwege im Faaora-Tal, der Kornkammer Raiateas, dürfen selbstständig erkundet werden. Einer von ihnen führt einen Bergkamm entlang, der andere erschließt eigenartige Felsformationen, die sog. Gabbros. Raiatea ist eben kaum auf dem touristischen Radar und Bemühungen, dies zu ändern, finden nur schleppend statt. Immerhin wurden in den vergangenen zwei Jahren ein botanischer Garten (Eintritt gratis!) sowie eine Aussichtsplattform – ebenfalls im Faaroa-Tal, eröffnet.

Strände sucht man auf Raiatea übrigens fast vergebens – nur schmale Sandstreifchen existieren. Die Einheimischen lassen sich den Badespaß dennoch nicht verderben und nutzen hierfür die zahlreichen öffentlichen Bootsanlegestellen.

Während unseres Aufenthaltes setzt die Regenzeit mehr und mehr ein. In einer Nacht fallen 118L Regen pro Quadratmeter. Dies hat zur Folge, dass die Lagune am nächsten Tag „Schoko“ ist, so wie die Einheimischen das von der Erosion braun verfärbte Wasser nennen. Dennoch setzt sich das Türkis schnell wieder durch und wir genießen mit einem touristischen Anbieter einen Bootsausflug zur Insel Taha’a inklusive zweier Korallengärten, Schnorcheln mit Schwarzspitzenriffhaien (leider angefüttert, siehe unten), Besuch einer Perlenfarm, einer Destille und eines Motus. Wer sich ein paar Minuten Entspannung im Korallengarten gönnen möchte, kann sich dieses Video anschauen.

Warum sehen wir das Thema Anfüttern der Haie an den Schnorchel-Spots kritisch? Es handelt sich hierbei unserer Meinung nach um ein zweischneidiges Schwert. Einerseits werden die Einheimischen für die Bedeutung und Erhaltung dieser Tiere sensibilisiert, da Dank der Haie und der Schnorcheltouren ein Einkommen für sie geschaffen wird. Auch die Touristen verlieren möglicher Weise ihre unbegründete Angst vor den zu Unrecht „verteufelten“ Geschöpfen. Andererseits wird den Haien ein unnatürliches Verhalten antrainiert – überall da, wo Boote und Menschen sind, gibt es potentiell Futter. Zu dem Thema hatten wir bereits im September (siehe Beitrag vom 25.09.2021) berichtet…

Trotz des unbeständigen Wetters konnten wir Raiatea gut kennenlernen – mit dem Highlight Marae Taputapuatea. Auch der Besuch auf dem städtischen Friedhof von Uturoa war eine kleine Überraschung, wie die nachfolgende Galerie zeigt.

Nun geht es zur letzten Reisestation mit Rüdiger und Martina, nach Moorea. Die ruppige Überfahrt mit der Fähre deutet bereits an, was uns in den kommenden Tagen bevorstehen soll: ein tropisches Tiefdruckgebiet baut sich auf, mit viel Regen, Wind und hohen Wellen…

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Huahine, die Grüne

Urutoa, Raiatea, 07.01.2022

Die erste Station unserer gemeinsamen Reise mit Rüdiger und Martina auf den Gesellschaftsinseln ist Huahine. Was für ein ungewöhnlicher Name habe ich mir gedacht, als ich erstmalig etwas über die Insel las. In nicht einmal vier Stunden bringt uns der Apetahi Express, eine Schnellfähre, von Tahiti nach Huahine. Die ca. 170km entfernte Insel empfängt uns zunächst regnerisch und kühl, sodass alles andere als Südsee-Feeling aufkommt. Schon als wir im September hier vorbei segelten, war Huahine jeweils wolkenverhangen und verregnet.

Unsere Unterkunft, ein kleines Ferienhaus, liegt an der Maroe-Bucht. Beim Blick auf den benachbarten Pinienwald und die Rinderweide könnte man denken, man sei irgendwo in Kanada oder Norwegen an einem See oder Fjord. Wären da nicht die Kokospalmen und die Plumerias…

Genau genommen handelt es sich bei Huahine um zwei Inseln, Huahine Nui (die Große) und Huahine Iti (die Kleine), getrennt durch einen schmalen Kanal und von Menschenhand durch eine Brücke verbunden. Der polynesische Gott der Diebe, Hiro, soll Huahine einst mit seiner Pirogge an dieser Stelle geteilt haben.

Die 6.300 Einwohner der Insel leben an der Küste in insgesamt acht Dörfchen verteilt. Das Hauptdorf Fare verfügt über einen kleinen Hafen, ein paar Restaurants, wenige Geschäfte und eine Tankstelle. Wenn nicht gerade ein größeres Schiff anlegt, kommt hier keine Hektik auf.

Insgesamt fünf Tage lang erkunden wir Huahine mit einem kleinen Auto und einem Aluboot, beides zum Ferienhaus gehörig. Unzählige Maraes, in nahezu perfekt erhaltenem Zustand, herrlich weiße Strände, grüne Berge, Vanillefarmen, die heiligen Flussaale und bunte Korallengärten stehen auf dem Programm. Da die Polynesier noch bis zum 10. Januar Ferien haben, treffen wir viele einheimische Urlauber. Im Gegenzug sind fast alle Restaurants und leider auch die Destille, welche uns zuvor empfohlen wurde, wegen Urlaub geschlossen. Grund dafür, alle Utensilien unserer Küche auf Herz und Nieren zu prüfen. Sauerteigbrot, Grillgut, tropische Früchte, Ofengemüse, fermentierte Kokosnuss (Mitihue) und Brotfrucht stehen beispielsweise auf dem Speiseplan.

 

Glücklicher Weise bessert sich das Wetter im Laufe der Woche, doch Schauer gibt es immer wieder. Plumerias wachsen hier nur wenige, und wenn, dann haben sie kaum Blüten. Zu nass sei es hier, meint die Tochter unseres Vermieters. Dafür gibt es Wassermelonen, Bananen, Mangos, Ananas und Avocados im Überfluss. So viel, dass wir am Obststand kaum tragen können, was uns die netten Verkäuferinnen für nicht einmal 7 Euro alles mitgeben.

Und tatsächlich, wenn man diese Insel in einem Wort beschreiben soll, dann ist es „grün“, was am meisten zutrifft. Die Vegetation quillt über, einfach herrlich. Dazu kommt das Farbenspiel der umgebenden Lagune, was mit seinen vielen Türkis- und Blautönen das Bild vom perfekten Südseeparadies komplettiert. Huahine, wir sehen uns bestimmt noch einmal wieder!

 

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Doris schrieb am 07.01.2022:
Tierwelt

Hi ihr Zwei, 

mich würde mal interessieren wie es mit Insekten und Reptilien auf den Inseln aussieht. Ihr habt schon einmal von einer kleinen roten Sittichart geschrieben, die es auch nur auf dieser einen Insel gibt. Was ist mit anderen Vogelarten? Wie sieht es mit Spinnen, Mücken, kleinen Echsen und Schlangen aus auf den Inseln? 

Liebe Grüße aus der Heimat sendet Doris 

Carina schrieb am 09.01.2022:
Tierwelt

Die Tierwelt auf den weit von den Kontinenten entfernten Inseln hier im Pazifik ist recht überschaubar. Es gibt ein paar endemische Insekten und Vögel – d. h. Tierarten, die nur hier existieren. Dazu zählen z. B. der von dir erwähnte Rubinlori von Rimatara, der Klappernde Eisvogel (den wir auf Raiatea gesehen haben) und diverse Libellen. Eine Übersicht auf deutsch findet man hier.

Weiterhin sieht man viele Eidechsen und Geckos, taubenartige Vögel, ein paar Greifvögel, Ratten und Mäuse, Seeschwalben, Fregattvögel und Möwen. Gefährliche Tiere gibt es an Land keine – außer freilaufende Hunde, und davon leider recht viele. Und auch wenn die unzähligen Mücken nerven, übertragen sie keine Krankheiten. Anders sieht es da im Wasser aus: vor dem Steinfisch, der portugiesischen Galeere oder der Kegelschnecke sollte man sich in Acht nehmen. Deshalb tragen wir aber stets Badeschuhe und halten bereits am Strand nach Quallen Ausschau.

Viele Grüße
Carina

Bonne AnnÉe 2022!

Baie Maroe, Huahine, 02.01.2022

Mit reichlich tahitianischen Spezialitäten, aber nur wenig Feuerwerk und Alkohol sind wir in das neue Jahr 2022 gerutscht. Gemeinsam mit Rüdiger und Martina haben wir den Silvesterabend bei Verwandtschaft unserer Gastfamilie verbracht und hier elf Stunden später als in Deutschland das Neujahr begrüßt.

Vier Monate sind wir nun schon in Französisch Polynesien, acht Monate unserer Reise liegen noch vor uns. Zeit für ein kurzes Resümee: die Natur hier, insbesondere die Meereswelt, ist überwältigend. Die Menschen könnten freundlicher kaum sein und Heimweh hat uns noch nicht geplagt. Die französische Sprache beherrschen wir immer mehr – mir, Carina, fällt sie mittlerweile sogar leichter als die englische.

Leider bleibt es nicht bei einem rein positiven Fazit: Wir sind immer wieder geschockt von der Verschmutzung der Meere und bedrückt von der Plastikflut. Das Konsumverhalten hier auf Tahiti trägt deutlich dazu bei. Da ist es ein Lichtblick, dass mit dem neuen Jahr immerhin Einmal-Plastiktüten in Französisch Polynesien verboten sind, zumindest theoretisch.

Nun gehen wir noch einmal auf Reisen – Urlaub vom Urlaub auf Tahiti. Huahine, Raiatea und Moorea erwarten uns, gemeinsam mit unseren Freunden Rüdiger und Martina. Hoffentlich lässt die Regenzeit, die mittlerweile eingesetzt hat, auch etwas Sonne zu.

Anschließend werden wir uns so langsam aus Französisch-Polynesien verabschieden. Tonga, Vanuatu, Samoa oder die Cook-Inseln, alles Länder, die wir gern besucht hätten, sind wegen Corona leider immer noch geschlossen. Hier im Pazifik stehen uns derzeit nur Fiji, Hawaii, Kiribati und Neukaledonien offen. Nach Fiji werden wir spätestens Anfang April reisen – wo uns Skipper Martin und sein Katamaran Vava-U erwarten.

Mantarochen Putzerstation Maupiti zwei wollen meer
Mantarochen an der Putzerstation
zwei wollen meer raivavae südsee pazifik
Müllsammeln auf Motu Piscine
zwei wollen meer wasserfall tahiti loti wandern fautaua fachoda
Wanderung zum Jahresabschluss

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Weihnachten in den Tropen

Papara, Tahiti, 23.12.2021

Das ist es nun – unser erstes Weihnachten ohne Adventskalender und -kranz, ohne „Kevin allein zuhaus“, ohne Stollen, Lebkuchen, Glühwein und ohne Kälte, Matsch und Regen. Stattdessen mit Sonne, Wärme, Meer, Plastiktanne, kurzer Hose, bunten Blinklichtern, „Karzl to go“ und Arbeit – letztere an allen drei Tagen. Denn Varoa’s Geschäft brummt zu Weihnachten und da unterstützen wir natürlich gern.

Kommende Woche empfangen wir unseren ersten Sabbatical-Besuch – wir freuen uns schon sehr auf Rüdiger und Martina, mit denen wir gemeinsam auf Tahiti das neue Jahr begrüßen werden (so ziemlich als letztes Land auf der Erde). Danach reisen wir gemeinsam für gut zwei Wochen auf die Gesellschaftsinseln Raiatea, Huahine und Moorea.

Nun wünschen wir euch allen aber erst einmal ein frohes Weihnachtsfest und kommt gut ins neue Jahr! Liebe Grüße von Tahiti senden Hannes & Carina

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Susanne W. schrieb am 27.12.2021:
Hallo ihr beiden!

Mit grossem Interesse und grosser Freude besuchen wir regelmäßig Eure Seite! Eure Berichte sind gleichwohl spannend, informativ und liebevoll verfasst! Die Fotos einzigartig! 

Berührend die geknüpften sozialen Kontakte, welch gelebte Empathie und Gastfreundschaft Ihr erfahren dürft! Und wie es Euch gelingt, Euch dort einzubringen bewundern wir! Was haben wir alles verlernt? Denkanstoß! Dafür herzlichen Dank!!!

Unsere schöne Welt erkrankt am vielen Müll….wir wissen es ….erschrecken doch immer wieder…..in welchem Maße sogar die entferntesten Fleckchen der Welt betroffen sind. Hier leistet Ihr Beide unverzichtbare Aufklärungsarbeit….mit bewundernswertem Optimismus! Und ja….es hat Einfluss auf unser Bewusstsein und Verhalten. Also weiter so!

Wir wünschen Euch Alles Liebe für 2022! Möge Eure Reise so glücklich und wunderbar weitergehen! Wir sind weiter sehr gern „dabei“!

Ganz liebe Grüsse vom Steinigten Haupt…
Frank & Susanne

Carina schrieb am 03.01.2022:

Liebe Susanne, lieber Frank,

herzlichen Dank für eure berührende Nachricht! Wir freuen uns, wenn wir einen Denkanstoß (weiter-)geben können – denn diese erhalten wir hier tagtäglich. Auch euch alles Gute für das neue Jahr und liebe Grüße zurück!

Carina und Hannes

"Arbeitsalltag" auf Tahiti

Papara, Tahiti, 21.12.2021

Immer wieder sonntags ist großer Andrang in Varoas Fischgeschäft Pitate Tuna. Sonntags muss der Frühstückstisch in Polynesien vielfältig und voll sein. Da der „moderne“ Tahitianer nicht mehr selbst kocht, sondern lieber einkauft, ist der Andrang bereits früh ab um 5 im Geschäft groß. Dementsprechend wird bereits Freitag und Samstag viel vorbereitet, Sonntag früh ab halb 4 sind dann die finalen Schritte in Pitate’s Küche nötig, bei denen wir gern unterstützen: Taioro (fermentierte Kokosraspeln) mit Muscheln oder Fisch mischen, Knoblauchfisch mit Kokosmilch tränken, Zitronen pressen, Fisch frittieren, Kochbananen schälen, Reis kochen und verschiedene Gerichte anrichten: Krabbensalat mit Hühnerbein, Ma’a Tahiti (Beilagenteller mit Kochbananen, Maniok und Süßkartoffel) und Poe (eine Art Pudding aus Früchten mit Maniokmehl). Im Anschluss werden die Gerichte verpackt, etikettiert und in die Auslage gebracht.

Währenddessen empfangen Varoa und Herenui weitere Waren wie Fifiri (Fettgebäck), Baguette oder Obst und bedienen parallel schon die ersten Kunden. Auch die Geschwister und Eltern von Herenui helfen mit und haben bereits am Vorabend Ziege in Kokoscurry gekocht und Uru (Brotfrucht) im Feuer gebacken.

Leider sind der Großteil der Produkte in Kunststoff verpackt: die Gerichte in Plastikschalen und mit Folie umwickelt, die Kokosmilch in Plastikflaschen und Obst und Gemüse in Plastiktüten. Vereinzelt kommen Kunden mit eigenen Tüten oder Boxen, aber das ist eher selten.

Pfand gibt es bisher nur auf Glasflaschen von Bier und Softdrinks, alle anderen Verpackungen landen nach einfacher Nutzung im Müll. Eigentlich sollten ab Dezember zumindest Plastiktüten in Französisch Polynesien verboten werden, doch bisher ist noch kein Gesetz in Kraft. Einige Supermärkte haben immerhin bereits Papiertüten in der Obstabteilung. Wie auch bei uns in Deutschland findet man in einer Supermarktkette angeblich kompostierbare Kunststofftüten aus nachwachsenden Rohstoffen. Dabei handelt es sich aber eher um sog. „Greenwashing“. Die Tüten zersetzen sich – wenn überhaupt – erst nach Jahren. Stimmen die Bedingungen nicht, zerfallen sie ebenfalls zu Mikroplastik, was nicht verrottet. Gelangen sie in die Natur, sind sie somit genauso schädlich für alle Lebewesen wie herkömmliche Plastiktüten. Insbesondere im Meer stellen dünne Plastiktüten und -folien eine große Gefahr da, da Schildkröten sie mit Quallen verwechseln und fressen.

Auch für den Menschen ist die Gefahr durch Plastikverpackungen akut: häufig erwärmt man hier Lebensmittel in ihrer Plastikverpackung inklusive umgebender Folie in der Mikrowelle. Dabei gelangen Weichmacher aus dem Kunststoff ins Essen – diese sind hochgiftig! Trauriges Beispiel: Während Tarobrei in Polynesien ursprünglich in Bananen- oder Cordyline-Blättern zubereitet und verpackt wurde, nutzt man heute meist Kunststoffbeutel zum Dampfgaren und Verpacken.

Plastikreduzierte Alternativen für Verpackungen gibt es bereits im Handel: Becher und Schalen auf Basis von Bambus, ebenso Strohhalme aus Edelstahl, Papier oder Bambus sowie Besteck aus Holz. Doch diese sind leider teurer als die Varianten aus Plastik. Aus unserer Sicht ist es dringende Aufgabe der Politik, an dieser Stelle etwas zu unternehmen.

Häufig wird argumentiert, dass die Ökobilanz dieser plastikfreien Alternativen schlechter sei als jene der herkömmlichen Verpackungen. So muss eine Papiertüte tatsächlich mehrfach verwendet werden, bis der CO2-Ausstoß für die Produktion jenem einer dünnen Kunststofftüte gleicht. Möchte man jedoch die Vermüllung der Meere – die uns hier täglich gegenwärtig ist – stoppen, ist das Verbot von Einwegverpackungen aus Kunststoffen unumgänglich. Bepfandet oder bepreist man zudem Verpackungen wie Papiertüten, Boxen oder Flaschen, fördert man deren mehrfache Verwendung.

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"Rappel" zum Impfen

Papara, Tahiti, 21.12.2021

„Es wird empfohlen, eine Auffrischungsimpfung vornehmen zu lassen“, weist uns unsere französische Covid-Warnapp seit einiger Zeit hin. Mit Beginn des Monats Dezember ist in Französisch Polynesien nun für alle Bevölkerungsgruppen die Boosterimpfung möglich. Zahlreiche Impfzentren und -Mobile sind auch am Wochenende geöffnet und das ohne Termin. Man rechnet im Land in Kürze mit einer neuen Corona-Welle, da Omikron bereits beim obligatorischen Einreise-Test am Flughafen sowie bei mehr als 20 Einwohnern festgestellt wurde.

In Polynesien braucht man wie auch in Frankreich mittlerweile einen „Pass Sanitaire“, gleichzusetzen mit 3G in Deutschland. Frankreich hat jedoch schon manifestiert, dass der Impfschutz nach neun Monaten abläuft. Damit unser „Pass Sanitaire“ also auch weiterhin gültig bleibt, hoffen wir auf eine örtliche Impfmöglichkeit.

Zahlreiche Impfzentren gibt es auf Tahiti – wir entscheiden uns für das Präsidentengebäude in Papeete. Bereits auf dem Weg dahin stellen wir fest, dass es auch in Polynesien so langsam weihnachtet. Der freundliche Wachmann am Eingang der Presidence weist uns den Weg zu einem großen Zelt, vorbei an Tikis, Palmen und Weihnachtsdekoration. Eine ebenfalls sehr nette Dame händigt uns ein französisches Formular zum Impf-Rappel, also zur wiederholten Impfung aus. Dass wir weder einen polynesischen Pass noch eine CPS-Nummer (hiesige Krankenversicherung) haben, stört die beiden Mitarbeiter, welche uns an der nächsten Station erwarten, nicht. Sie freuen sich stattdessen über die ungewöhnlichen Impflinge und sind interessiert, was wir im Polynesien so alles unternehmen.

Docteur Michel Petit (könnte man als Dr. Michael Klein übersetzen) empfängt uns an der Folgestation und erkundigt sich nach Nebenwirkungen der letzten Impfung sowie nach unserem Gesundheitszustand. Wir dürfen anschließend im Impfbereich Platz nehmen, wo wir das zuvor ausgefüllte und vom Arzt gezeichnete Formular abgeben. Auch unser gelber Impfpass wird hier zunächst einbehalten. Nach einem kurzen Piks nehmen wir im Überwachungsbereich Platz und verweilen eine Viertelstunde. Dann können wir unseren Impfpass sowie eine polynesische Impfbescheinigung entgegennehmen. Der QR-Code ist schnell eingescannt und wird auch von der deutschen Corona-Warnapp erkannt. Bezahlen mussten wir übrigens nichts – das französische Gesundheitssystem kommt für uns auf.

Insgesamt sind wir überrascht von der guten Organisation. Hingegen haben wir uns mittlerweile schon fast an die immerwährende Freundlichkeit der Polynesier gewöhnt, die auch bei diesem Termin wieder spürbar war. Am Abend und dem nächsten Tag sind wir müde und träge vom Impfen. Leichte Glieder- und Kopfschmerzen suchen uns heim, die aber am übernächsten Tag vollständig verschwunden sind.

 

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Unser "URlaub" auf den Austral-Inseln

Hier gelangt ihr zur unseren Beiträgen von den Austral-Inseln, welche wir im November 2021 besucht haben.

Austral-Inseln

Feiermarathon

Papara, Tahiti, 10.11.2021

Halloween, Allerheiligen, Kinder- und 50. Geburtstag – wir hatten volles Feierprogramm diese Woche in unserer Gastfamilie. Halloween wird hier ausgiebiger gefeiert als in Deutschland, mit viel Dekoration, Kostümen, Essen und Süßigkeiten. Wir sind mit zur Cousine unserer Gastgeberin Herenui eingeladen. Geschätzt 20 Kinder und 30 Erwachsene kommen zusammen.

Gleich am Folgetag, dem 1. November, steht Allerheiligen auf dem Plan. Hierzu hatten wir bereits einige Tage zuvor mit der Familie die Gräber gesäubert. Schon die ganze Woche gab es überall am Straßenrand sowie auf eigens für diesen Anlass errichteten Märkten herrliche Blumengestecke zu kaufen. Unsere Familie hat eine ganze Pickup-Ladung Blumen bestellt.

Der Vater unseres Gastgebers Varoa ist mit 50 Jahren an Krebs gestorben und liegt in der Familiengruft in Papeete beerdigt. Auf selbigem Friedhof, nur sechs Ebenen höher (der Friedhof ist in mehrere Hangebenen eingeteilt), ruht die leibliche Mutter unserer Gastgeberin Herenui. Sie starb, als Herenui noch ein Baby war. Herenui ist daher in einer Adoptivfamilie aufgewachsen, in welche sie wie ein leibliches Kind integriert ist. Beide beschriebenen Gräber dekorieren wir mit der Blütenpracht und nach einer kurzen Andacht wird zum feierlichen Teil übergegangen. Bis zur Dunkelheit halten wir uns auf dem Friedhof auf, es werden Familienfotos mit den Gräbern der verstorbenen Verwandten gemacht, es wird gesungen, Musik gehört und auf die Verstorbenen angestoßen. Die Grabsteine sind mit Farbfotos der hier ruhenden Menschen verziert – sie sollen nicht vergessen werden. Es ist farbenfroh, laut und fröhlich – so völlig anders als bei uns in Deutschland. Wir berichten von unseren Friedhöfen, den fehlenden Farbe, der Stille und der Trauer – was die Polynesier sehr erstaunt. Man solle sich doch lieber an die schöne Zeit mit den Menschen erinnern und auch hier auf dem Friedhof weiterhin mit ihnen gemeinsam feiern, anstatt einsam zu trauern. Wir nehmen diese Empfehlung gerne auf, genießen die Atmosphäre und lassen das Geschehen auf uns wirken.

Am nächsten Tag wird ein großes Festzelt geliefert und im Handumdrehen aufgebaut. Die Polynesier sind geübt in der Vorbereitung von Feiern. Der Geburtstag von Tochter Vaikihei steht an – sie wird 11 und man erwartet ca. 40 Leute. Bunt muss es sein – wie alles in Polynesien – Fenuafarben eben. Luftballons,  Pareos, Stühle und Tischdecken in allen möglichen Farben. Tante Tiheni stimmt feierlich die Ukulele zu „Joyeux Anniversaire“ ein (das klassische Geburtstagslied wie bei uns) und alle Gäste singen kräftig mit, bevor Vaikihei die Tortenkerzen auspusten darf.

Gesteigert werden soll diese bunte, laute und lustige Feier nochmals um ein Vielfaches – zum 50. Geburtstag einer Großtante von Herenui. Dieser findet als Überraschungsparty auf dem Grundstück unserer Familie statt. Schon früh um 5 muss vorbereitet werden, ab 9 Uhr kommen ca. 100 Gäste, in buntesten Kleidern, mit opulenten Blumenkränzen und -ketten. Neben der Jubilarin ist Caroline, die Familienpräsidentin, eine wichtige Person. Sie leitet Feiern wie diese, ist aber auch dazu da, alltägliche Streits zu schlichten. Dass alle der 100 Gäste dicht gehalten haben und das Geburtstagskind nicht die leiseste Ahnung hatte, ist spektakulär: als das Grundstückstor aufgeht, fällt Mirimata fast um vor Staunen. Rasch wird sie in festliche Fenua-Kleidung gesteckt, mit Blumenkränzen ausgestattet und die Party kann beginnen.

Wegen der noch herrschenden Ausgangssperre ab 23 Uhr muss zeitig mit Feiern anfangen werden, um das Programm zu schaffen: umfangreiches Mittagessen, zweieinhalb stündiger Auftritt einer bekannten polynesischen Band (Sissa Sué) mit anschließender Tanz- und Musikeinlage der ganzen Familie. Letztere dauert von 15:30 bis 22 Uhr – aus allen Ecken und Autos werden Gitarren, Verstärker und Ukulelen hervorgezaubert, die Frauen schwingen die Hüften und präsentieren spontan verschiedene Inseltänze. Soweit wir alles erfassen können, doppelt sich in diesen über sechs Stunden nicht ein einziges Lied, alles wird aus dem Kopf musiziert. Es gibt kein Lehrbuch für die polynesischen Lieder und Tänze, die Kinder lernen es durch Hören und mitmachen bei Feierlichkeiten wie solch einer. Die Lautstärke ist überwältigend, niemand ziert sich, vor der Gruppe aufzutreten, zu singen und zu musizieren. Es fließt reichlich Hinano und Tabu, die beiden lokalen Biersorten. Es gibt zahlreiche stark angeheiterte Gäste – doch keiner tanzt aus der Reihe oder wird aggressiv.

Besonders besorgt ist man den ganzen Abend um unser Wohl – doch dies ist völlig grundlos. Wir genießen diese unglaubliche Atmosphäre und auch wenn wir kein Wort des Gesungenen verstehen, handelt es sich hör- und sichtbar ausschließlich um fröhliche Lieder. Bregue wird dieses Spektakel genannt, bei dem die Familien gemeinsam musizieren – und dies ist jeweils von Familie zu Familie ganz individuell.

Das Ende der Feier gestaltet sich recht pragmatisch – so schnell wie alles aufgebaut war, wird wieder abgebaut, geputzt und aufgeräumt, bevor die Ausgangssperre alle nach Hause treibt. Jeder kennt seine Aufgabe, dies ist bei jeder Feier so – ein schön anzuschauendes Gewusel.

Umgehauen haben uns die Polynesier diese Woche Mal wieder, mit ihrer Gastfreundschaft, Fröhlichkeit, Gemütlichkeit, chaotischen Organisiertheit und Traditionstreue! Drei Wochen wohnen wir wir jetzt schon bei Familie Boosie – und es war uns nie langweilig. Dennoch wollen wir noch mehr von Polynesien sehen, weshalb es uns nun Richtung Süden verschlägt: Auf die Austral-Inseln Raivavae, Tubuai, Rurutu und Rimatara, 600 bis 1.000km entfernt von Tahiti. Auch hier werden wir zumindest teilweise bei Verwandten der Familie wohnen. Danach sollen wir unbedingt wiederkommen, wünschen sich Varoa und Herenui. Wird gemacht!

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FENUA

Papara, Tahiti, 05.11.2021
am 12.11.2021 mit Fotos ergänzt

In jedem Lied, in jeder Werbung, in den Nachrichten und überall im Supermarkt begegnet einem in Französisch-Polynesien laufend das Wort „Fenua“. Gemeint ist damit im Allgemeinen die Heimat bzw. insbesondere Tahiti. Produkte „made in Fenua“ sind also hier hergestellt, in Liedern wird mit „Fenua“ die Heimat besungen, hier geborene Menschen sind „Fenua“, genauso wie ihre farbenfrohe Kleidung und ihr Stil, ihre Tätowierungen, ihr Lächeln und ihre Freundlichkeit. Doch was ist außerdem typisch für Französisch-Polynesien? Was macht dieses Land, die Leute und die Natur aus? Dies erfahrt ihr unter der Galerie (bitte den jeweiligen Punkt anklicken):

Ganz besonders Fenua ist die polynesische Sprache. In Französisch-Polynesien sprechen ca. 150.000 Einwohner, also etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung, Tahitianisch, wie man die lokale Form des Polynesischen hier nennt. Charakteristisch ist der Überfluss an Vokalen, von denen es zehn Stück gibt ( [a] [e] [i] [o] [u] [ā] [ē] [ī] [ō] [ū]). Diese tauchen auch oft in Kombination auf, bspw. im Ortsnamen Puna’auia. Jede Silbe und jedes Wort enden mit einem Vokal. Dagegen gibt es nur neun Konsonanten: [f] [h] [m] [n] [p] [r] [t] [v] und [‚], wobei letzterer nahezu stimmlos als eine Art Pause gesprochen wird. Im Gegensatz zu Vokalen kommen Konsonanten immer nur einzeln vor. Wer noch mehr über Tahitianisch erfahren möchte, klickt hier: Tahitianisch (Wikipedia)
Amüsant finden wir, dass das „R“ gerollt wird, was uns immer an den fränkischen Dialekt erinnert. Auf „Radio Bora Bora“ zaubert mir daher die niedliche Kinderstimme, die den Sendertitel mehrfach stündlich mit rollenden Rrrrr’s ausspricht, stets ein Lächeln ins Gesicht 🙂

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Text auf Tahitianisch – wer entdeckt Fenua?

Wir nutzen bisher im Alltag die polynesischen Worte Ia ora na (Hallo, guten Tag), Nana (Tschüss), Mauruuru (Danke) und es geht mir sehr gut (maita’i roa). Für die richtige Toilettenwahl ist auch die Kenntnis von Vahine (Frau) und tane (Mann) nötig. Ein paar kulinarische Begriffe, z. B. Poe (eine Art Pudding), ‚Uru (Brotfrucht), Mape (Brettwurzelbaum), Painapo (Ananas), Miti hue (fermentierte Kokosmilch) und Ma’a Tahiti (gemischter Mittagsteller) sind beim Einkaufen und am Roulotte wichtig. Das Wort Maita’i, was wir zuhause von der Cocktailkarte kennen, ist ebenfalls tahitianisch und bedeutet „gut“.

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Painapos

Ein Marae (gesprochen Marä) ist eine historische polynesische Kultstätte, welche zum Zwecke von traditionellen Zeremonien, Versammlungen oder auch Opferungen genutzt wurde. Die Schöpfer dieser Orte waren in der Anfangszeit wahrscheinlich einzelne Familien bzw. Clans, später meist hohe Chiefs oder Könige. Das Marae ist ein Bauwerk, welches entweder direkt am Meer oder auf exponierter Lage im Inland errichtet wurde. Meist besteht ein Marae aus einer gepflasterten Fläche, umgeben von einem rechteckigen Mauerwerk. Auf der Fläche stehen meist aufrechte Basaltsäulen. Im Zentrum des Maraes sollen sich als Beschützer oft auch Ti’i (uns eher geläufig als Tikis) befunden haben. Bei unseren Marae-Besuchen konnten wir diese jedoch an keiner Stelle sehen. Benutzt wurden zum Bau des Marae vor allem Flusssteine.

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Ein Marae auf Moorea – mit vielen Ti’is

Bei mächtigeren Maraes wurde am Ende der gepflasterten Fläche häufig noch eine Art Altar oder Thron errichtet. Teilweise fanden hier Opfergaben statt – sowohl Tier- als auch Menschenopfer sollten eine gute Ernte, einen reichen Fischfang, Schutz oder auch Machtgewinn sichern. Bedienstete von verstorbenen Königen mussten ihrem Herrscher ebenfalls an diesem Ort zu Tode folgen.

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Ein Marae auf Moorea mit mächtigem Altar

Errichtet wurden die Maraes im polynesischen Raum von ca. 700 nach Christi bis in das 18. Jahrhundert hinein. Schriftliche Überlieferungen von den Erbauern gibt es nicht. Einige wenige Dokumentationen der ersten europäischen Entdecker zeugen von der Nutzung der Marae. Die Missionare, die den Entdeckern kurze Zeit später folgten, verbannten die traditionellen polynesischen Kulte jedoch schnell und implementieren das Christentum. Oft wurden auch Marae zur Errichtung von Kirchen abgetragen oder sogar von christlichen Bauten überbaut, sodass sie gänzlich verschwanden. Diese Baumaßnahmen mussten die Polynesier unter nahezu sklavenartigen Bedingungen auf Anweisungen der Missionare umsetzen. Es erstaunt uns daher jeden Sonntag aufs Neue, dass die hiesige Bevölkerung den Gottesdienst in den christlichen Kirchen so ernst nimmt. Wurde doch mit deren Erbauung ihre frühere Kultur geradezu demütigt. Gleichwohl möchten wir die Abschaffung von Tier- und Menschenopfern als eindeutigen Gewinn der Christianisierung werten.

Heute sind einige Marae’s in Französisch-Polynesien erhalten bzw. restauriert. Teilweise kann man die früheren Dörfer, von denen meist nur die Grundmauern erhalten sind, mit ihren Maraes als Lehrpfad besuchen. Für dieses hier zusammengetragene Wissen waren uns die Lehrpfade der Marae’s Ti’i rua auf Moorea sowie Ārahurahu und Mahaeiatea auf Tahiti Grundlage.

Der Straßenverkauf von selbst geangeltem Fisch und typischen „Fenua“-Gerichten wie Poisson-Cru, Tahiti Ma’a, Po’e, Bonbon Cerette und Coco Glacé (eisgekühlte Trinkkokosnuss) ist ganz typisch für Französisch-Polynesien. Neben dem französischen Einfluss wie Baguette und Pain au Chocolate findet sich auch die italienische Küche in Polynesien wieder – nur eben mit dem „Fenua“-Touch: Pizzateig ist oft gezuckert und wahlweise mit Sahne statt mit Tomatenpassata bestrichen. Essen geht man auch gern in den meist günstigen Roulottes, jene Fahrzeuge und Anhänger, die man bei uns als Foodtrucks kennt.

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Curry, Poisson Cru und Tahiti Ma’a

Da eine Vielzahl der Lebensmittel importiert werden muss, sind die durchschnittlichen Preise mindestens doppelt so hoch wie bei uns. Für ein Stück Emmentaler Käse (~200g) zahlt man ca. 4 bis 5 Euro, für eine einfache Salami ca. 8 Euro, für ein Stück neuseeländische Butter 3 Euro, einen Kasten Bier 35 bis 40 Euro und für eine Flasche Wein (der aller günstigste) ca. 12 Euro.

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Die lokalen Biere

Regionales Obst und Gemüse hat ungefähr den Preis wie in Deutschland, importierte Weintrauben (500g) hingegen kosten ca. 13 Euro. Günstiger als bei uns sind nur Baguettes mit ca. 0,40 Euro (von Frankreich gefördert) und lokaler Fisch (z. B. Thunfisch für 8 Euro/kg).

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Fischverkauf am Straßenrand

Daher versorgen sich viele Menschen aus dem eigenen Garten sowie dem Meer: Sie gehen mit Harpune, Boje oder Angel fischen. Nachts werden am Strand Krabben gesammelt. Im typischen Fenua-Garten wachsen (Koch-)Bananen, Papayas, Maracujas, Pitahayas, Mangos, Kokosnüsse, Taro, Yams, Süßkartoffel, Maniok, Gurken, Tomaten, Ingwer und viele weitere Früchte und Gemüse.

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Bananenstaude im Garten

Wer nicht mit dem Auto unterwegs ist (leider sind das viel zu viele), nimmt „fenua“-like den Tere-Bus oder das Fahrrad – am besten das Beach-Bike-E-Velo, was auch ohne Treten bis zu 50km/h fährt und weder Helm, TÜV noch Führerschein vorgeschrieben sind. Und zum Feierabend-Workout wird mit dem Ausleger-Kanu oder dem Surfbrett, wahlweise stehend, kniend oder liegend, trainiert.

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Das E-Bike im Straßenverkehr- fährt bis zu 50km/h ohne Treten

Die klassische polynesische Familie besteht aus einem großen Verband – Paare haben meist viele Kinder, auch wenn sie häufig nicht verheiratet sind. Innerhalb einer (Groß-)Familie versteht es sich ganz von selbst, dass jeder nahezu alles nutzen darf – z. B. das Haus von Onkel und Tante inklusive aller Einrichtung. Es ist normal, dass man sich wochenends und in den Ferien besucht, jeder überall schlafen darf, sich am Kühlschrank bedienen kann oder sich in ein gerade nicht genutztes Bett legt.

Wo wir gerade beim Thema schlafen sind: Typisch „Fenua“ ist das frühe Aufstehen – im Regelfall zwischen 4 und 5 Uhr (zum Sonntagsmarkt auch gern noch zwei Stunden eher), genauso wie das frühe zu-Bett-gehen.

Tatsächlich ist der sonntägliche Kirchenbesuch in Fenua-Ausgehkleidung mit Blumenschmuck (siehe auch Mode) nahezu Pflicht. Anschließend folgt oft das gemeinsame Familien-Picknick am Strand, inklusive Tischdecke und Baguette.

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Fenua-Familienfoto

Dass nicht einmal sonntags die Laubbläser und Motorsensen („souffleur“ und „debruissallieur“) still stehen, zeugt ebenfalls von „Fenua“, einer gewissen Ordnung um Haus und Garten herum sowie auch im öffentlichen Raum.

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Laubbläser ersetzen den Besen

„Tabu“ bezeichnet in „Fenua“ Verbote, wie z. B. Alkoholkonsum, laute Musik und Feuer am Strand (was praktisch aber selten eingehalten wird) oder das Betreten von Marae’s und Privatgrundstücken.

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Tabu am Strand

Typisch Fenua sind auch die sog. Mãhū oder Faʻafafine. Dies sind männliche Personen, die aber wie eine Frau aufwachsen und damit auch als solche gelten. Sie erfüllen in ihrem Leben meist das klassische Rollenbild der Frau, d. h. sie tragen lange Haare, weibliche Kleidung, sind geschminkt und kümmern sich oft um Haushalt und Familie. Mãhū trifft man regelmäßig im Alltag, z. B. als Kinderbetreuerin, Verkäuferin, Servicekraft oder beim Einkaufen. Dies ist in der polynesischen Kultur ganz normal – niemand lacht darüber oder diskriminiert diese Menschen. Früher wurden Mãhū hauptsächlich dann erzogen, wenn es in der Familie noch kein Mädchen gab. Diese Tradition ist auch heute noch erhalten, jedoch obliegt die Entscheidung der Geschlechterzugehörigkeit heute im Regelfall dem Kind bzw. Jugendlichen selbst.

Die klassische Fenua-Mode wird durch zwei Dinge charakterisiert: bunte Farben und Blumenmotive.
Sowohl Frauen- als auch Männerkleidung ist in allen nur irgendwie vorstellbaren bunten Farben und mit nahezu jedem tropischen Blumenmotiv, gern auch wild durcheinander gemischt, zu erwerben. Frauen nähen ihre Kleider oft selbst, in den vielen Stoffläden in der Hauptstadt Papeete hat man hierfür genügend Auswahl. Die Kleidung wird vor allem sonntags gern kombiniert mit einem klassischen Blumenkranz auf dem Kopf (vor allem bei den Damen) und einer Blumenkette aus Tiare- und Plumeria-Blüten um den Hals. Letztere erhält man auch oft als Begrüßungsritual überreicht.

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Ein Fenua-Stoffgeschäft

Ähnlich kreativ wie bei der Kleidung ist man übrigens bei der Tischdekoration: fast in jedem Supermarkt gibt es bunte Wachstischdecken als Rollenware. Die wird dann auch gern mit zum Picknick genommen.

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Fenua-Tischdecken

Beim Strandausflug oder beim Fischen im Riff sind von jung bis alt transparente Plastiksandalen DER Renner – so wie wir Mitte-Dreißiger sie noch aus Kindertagen kennen.

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Der Klassiker

Traditionelle Fenua-Musik hat sicher fast jeder von uns schon einmal gehört. Wichtiges Instrument hierbei sind Gitarre und Ukulele, welche man spätestens seit der Interpretation von Israel Kamakawiwoʻole’s „somewhere over the rainbow – what a wonderful world“ auch im deutschen Radio kennt. Hinzu kommen verschiedene Arten von Trommeln. Wer Interesse hat, ‚mal reinzuhören, findet hier ein paar traditionelle polynesische Lieder.

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Die populäre Band Sissa Sué beim Geburtstagsauftritt

Die Jugend hört in Polynesien gern eine Mischung aus traditioneller und europäischer Musik – z.B. den Radiosender NRJ. Eine der Lieblingsbeschäftigungen der Jugendlichen ist, mit dem Fahrrad, vorzugsweise E-Strandbike, umherzudüsen und mit der im Körbchen oder unterm Arm klemmenden JBL-Boom-Box die Umgebung zu beschallen. Wochenends kann dies in richtige „Battles“, also kleine Wettbewerbe mit den sog. Car-à-basse ausarten: ganze Familien beschallen sich auf Parkplätzen mit Hilfe von Autoradios oder sogar Generatoren, die große Lautsprecher antreiben, gegenseitig. Einfach nur köstlich zu beobachten und etwas anstrengend, zuzuhören.

Dass die Fenua-Meereswelt sehr vielseitig ist, berichteten wir ja schon. Da Polynesien jedoch sehr entfernt von allen Kontinenten liegt, ist die ursprüngliche Flora und Fauna an Land nur recht artenarm. Während es noch verhältnismäßig viele Pflanzenarten gibt, ist die Anzahl der Tiere überschaubar: Eidechsen, Geckos, verschiedene Vögel, Mäuse, Süßwassergarnelen und -fische können wir beobachten. Ein besonders wandelbares Tier, was natürlicher Weise in jedem Bachlauf zu finden ist, ist der indopazifische Fluss-Aal.

Die „Fenua“-Nutz- und Haustierwelt besteht hauptsächlich aus Hunden, Katzen, Hühnern, Enten, Schweinen, Ziegen, Rindern und ein paar wenigen Pferden. Hinzu kommen unzählige verwilderte Hühner, die auf fast allen Inseln in den Wäldern leben.

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Ein typisches Fenua-Tier

Da Hunde und Katzen im Regelfall Freigang haben und selten kastriert sind, gibt es zudem sehr viele Streuner und „Fenua“-Kreuzungen, wie z. B. Dackel-Bullterrier.

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Streunende Hunde und Schrottautos – leider häufig anzutreffen

Der Fenua-Pflanzenwelt machen leider einige eingeschleppte Arten bedrohliche Konkurrenz, wie z. B. die Miconia, die an vielen Stellen die einheimische Vegetation überwuchert. Es wird an vielen Wanderwegen dazu aufgerufen, die Pflanzen zu entfernen, doch der Kampf scheint oft aussichtslos.

Leider auch „Fenua“ sind mittlerweile Fast-Food-Restaurants, Junk-Food und -Drinks in XXL-Ausführung, die zu Zivilisationskrankheiten wie massivem Übergewicht und Diabetes führen. Hauptursache für diese Vielzahl extrem übergewichtiger Menschen ist, dass in der Vergangenheit nur hochrangige bzw. reiche Menschen eine gewisse Körperfülle aufwiesen. Dieses „Schönheitsideal“ besteht allerdings auch heute noch – wodurch vor allem zuckerhatige Lebensmittel hoch im Kurs und leider auch extrem billig sind.

Bedauerlich ist ebenfalls der „alles-muss-in-Plastik-verpackt-sein-Wahn“. Letzterer ebbt in ersten Supermärkten und Roulottes zum Glück langsam ab: Verpackungen müssen bezahlt bzw. eigene Boxen dürfen mitgebracht werden. Auf Moorea gibt es sogar einen rollenden Unverpacktladen. Die polynesische „Hinano“-Brauerei verkauft einige Softdrinks und Bier in Pfandflaschen und -kästen.

Bisher konnten wir aber nicht allzu oft ein Bewusstsein für Ressourcen feststellen: der Pickup läuft, während keiner drin sitzt, mit offenen Fenstern und Klimaanlage. Wasser wird auf Flatrate bezahlt, womit keine Motivation zum Wassersparen entsteht. Müll wird einfach am Straßenrand gelagert, auch Sperrmüll, Autobatterien, alte Kühlschränke und Schrottautos. Immerhin bekamen wir von einigen Einheimischen Lob und Zuspruch beim Müllsammeln im Wald und am Strand. Und auch von freiwilligen Lagunen- und Hafenreinigungs-Aktionen war in der Presse zu lesen, bei denen tonnenweise Müll aus dem Meer geholt wurde.

Doch genug mit der Kritik – was gefällt uns am meisten an „Fenua“: der Stolz und die Freude, aus Polynesien zu kommen, verknüpft mit (fast immer) guter Laune. Bestes Beispiel: Selbst nach einem harten, zehnstündigen Arbeitstag auf der Baustelle (wohlgemerkt in der prallen Sonne) grüßen uns die Bauarbeiter mit einem Lächeln und „Iaorana“. Oder dass uns ein Polynesier auf dem überfüllten Hauptstadt-Parkplatz von weitem zuwinkt und auf eine freie Lücke deutet, obwohl er selbst – eine Reihe weiter befindlich – keine Parklücke findet. Wir freuen uns auf noch ganz viele weitere nette Erlebnisse in diesem einzigartigen Land! 

Und wo befinden wir uns gerade? Aktuell genießen wir noch das Großfamilienleben bei Varoa und Herenui. Wir arbeiten ein bisschen, feiern viel, kochen zusammen und erkunden surfend, paddelnd und schwimmend das Meer vor der Haustür – mit Fischen, Schildkröten, Walen und Delfinen. Kommende Woche wollen wir von hier aus in die Bergwelt Tahitis – wenn das Wetter mitspielt…

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Birgit schrieb am 06.11.2021:
Eure tolle Reise

Liebe Carina, lieber Hannes, von Angelika habe ich bei unserem Abitreffen Anfang Oktober davon erfahren, wo und wie ihr zwei zur Zeit unterwegs seid. Seitdem verfolgen wir mit großem Interesse euren Reiseverlauf und deine so wunderbar geschriebenen Berichte über eure Erlebnisse sowie Land und Leute.
Wir wünschen euch alles Gute, bleibt gesund und habt eine tolle Zeit.
Viele Grüße von Birgit & Stefan aus Cottbus.

Carina schrieb am 12.11.2021:

Liebe Birgit, lieber Stefan,
herzlichen Dank für die netten Wünsche und wir freuen uns sehr, wenn wir euch hierüber ein bisschen an der Reise teilhaben lassen können.
Viele Grüße vom Flughafen Papeete, von wo aus es gleich nach Raivavae geht – Hannes & Carina

Tahiti und Moorea mit dem Campervan

Hier gelangt ihr zur unseren Beiträgen über den Campingtrip mit einem VW-Bus auf Tahiti und Moorea im Oktober 2021.

Tahiti und Moorea mit dem Campervan

Tahiti - ein Stück Europa im Pazifik

Papara, Tahiti, 05.10.2021

Nun sind wir wieder auf Tahiti – der größten, höchsten und bevölkerungsreichsten Insel Französisch-Polynesiens. Die Hauptstadt Papeete erinnert an vielen Stellen an Europa – so gibt es z. B. französische Cafés, Pizzerien, hochpreisige Bekleidungsgeschäfte, Ampeln, jede Menge Ämter und Behörden, Baguettes, christliche Kirchen und Einkaufszentren.

Im Kontrast dazu stehen die tropischen Bäume und Parks, der bunte Wochenmarkt, Casse Croutes (Baguettes belegt z. B. mit Pommes oder chinesischen Nudeln), sonntags arbeitende Laubbläser und natürlich die Polynesier, die einen Großteil der Bevölkerung ausmachen. Sie sind fast immer sehr freundlich, umfassend tätowiert und zählen – selbst aus deutscher Sicht – zu den absoluten Frühaufstehern. Für viele beginnt der Tag schon um vier Uhr, der Sonntagsmakrt beginnt wohl sogar schon 3 Uhr frühs (haben wir noch nicht persönlich geprüft). Die Polynesier lieben füllige Körperformen, das Meer, bunte Stoffe sowie ihre lokale Musik, welche gern lautstark aus Fahrzeugen und tragbaren Boxen schallt.

Es wird also Zeit, das Land und die Leute näher kennenzulernen.

Bevor wir die Marina und damit Papeete verlassen, machen wir jedoch noch deutsche Bekanntschaften: Sabine und Joachim, deren Blog wir bereits seit Längerem verfolgen, liegen mit ihrem Segelboot Atanga fast neben Namaka. Und auch die Segeljungs, welche der ein oder andere aus den sozialen Medien kennt, haben am gleichen Steg festgemacht.

Unsere Tahiti-Tour beginnt mit einer ziemlich europäischen Busfahrt Richtung Süden. Die Insel Tahiti besteht aus zwei Teilen, Tahiti Nui (‚die Große‘) und Tahiti Iti (‚die Kleine‘). Wir haben uns zunächst den Süden von Tahiti Nui vorgenommen, wo wir in Papara für fünf Tage bei zwei ausgewanderten Französinnen unterkommen. Hauptsächlich die Kälte habe die beiden aus Frankreich hierher „vertrieben“. Mit dem Status als Überseeterritorium ist es für Franzosen hierher quasi ein Inlandsumzug. Insgesamt trifft man recht viele Franzosen, welche hier im öffentlichen Dienst z. B. als Polizisten oder Lehrer tätig sind oder einfach ihre Rente in Polynesien genießen.

Ein kurzer Fußweg führt uns von unserer Unterkunft zum Meer. Die Wellen sind derzeit jedoch recht rau, sodass gemütliches Schnorcheln erstmal nicht in Frage kommt. Nur die mutigsten Surfer trauen sich am Taharuu-Strand nach draußen. Wir schnappen uns also die Fahrräder und erkunden die Umgebung. Die tahitianischen Straßen sind zwar recht voll, jedoch ist fast überall ein Randstreifen vorhanden, den sich Fußgänger und Radfahrer teilen.

Der Wassergarten „Jardin d’Eau Vaipahi“ mit seinen Wanderwegen durch den angrenzenden Wald wird unser Ziel. Zeitweilig fühlen wir uns wieder wie in Europa – dieses Mal auf Grund der vielen Kiefern bzw. Pinien. Brettwurzelbäume und Bananenstauden lassen uns jedoch wieder wissen, dass wir im Pazifik sind.

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Segeltörn mit Namaka

Hier gelangt ihr zur unseren Beiträgen vom Segeltörn mit Namaka im September 2021. Wir nehmen euch darin mit nach Bora Bora, Maupiti, Taha’a und Moorea.

Segeltörn mit Namaka

Der Flug nach Papeete

Papeete, 04.09.2021
(verfasst am 02.09.2021)

ETIS, ETA, Corona-Test, Pass Sanitaire, Déclaration honneur, Declaration Confinement, Reisepass und Flugticket… die Liste an Unterlagen, welche wir für die Einreise brauchen, ist lang. Länger als sonst – zu Zeiten außerhalb der Pandemie. Am Flughafen von Paris Orly gibt es separate Check-In-Schalter für „Personel Soignant“ – Krankenpflegerinnen und -pfleger, welche sich auf den Weg nach Guadeloupe, Martinique, die französischen Antillen und auch nach Französisch-Polynesien machen. Alles Regionen, in denen Covid-19 gerade die Situation in den Krankenhäusern beherrscht. Beim Warten am Boarding erfahren wir im Gespräch mit einer Einwohnerin von Französisch-Polynesien, warum aus ihrer Sicht die Lage gerade auf Tahiti mit einer Inzidenz von zuletzt 2.800 so extrem ist. Die Ursache sieht sie einerseits in dem Leben in teils engen, (groß-)familiären Strukturen, andererseits im Vertrauen auf die traditionelle Medizin und dem daher rührenden Verzicht auf eine Impfung. Aber die täglich steigende Impfquote gibt ihr dennoch Hoffnung, gleichwohl auch sie mit einer Verlängerung des Lockdowns rechnet.

Ein freundliches „Bon voyage“ begrüßt uns beim Betreten des fast neuen A350, der uns in acht Stunden über den „großen Teich“ nach Toronto in Kanada und dann in weiteren 13 Stunden nach Papeete bringen wird. Die Uhrzeit soll uns während des Fluges zum ersten, aber sicher nicht zum letzten Mal auf dieser Reise völlig umkrempeln. Wir fliegen mit den frühen Abendstunden, die Sonne steht noch deutlich über dem Horizont und es wird nur gemächlich etwas dunkler, während es in Deutschland längst Nacht ist. Den Sonnenuntergang können wir noch vor Toronto aus der Luft begleiten, bevor uns die Nacht während des ca. 90minütigen, sog. technischen Stopps einholt. In Deutschland ist nun schon früher Morgen. Unsere Mitseglerin Heike, deren Bekanntschaft wir in Orly bereits am Gate gemacht haben, sitzt nur wenige Plätze entfernt von uns. Auch sie genießt gerade die Zeit eines Sabbaticals.

Nach einer endlos erscheinenden Nacht landen wir mit unserer französischen Biene gegen 4 Uhr Ortszeit in Faa’a, dem internationalen Flughafen von Französisch-Polynesien, auf der Hauptinsel Tahiti. Während der Tagesanbruch hier gerade zu erahnen ist, ist es in Deutschland schon Zeit für Kaffee und Kuchen – es herrschen genau 12 Stunden Zeitunterschied. Wir sind völlig gerädert vom Flug und werden herzlich von einer tahitianischen Musikergruppe in der Flughafenhalle begrüßt.

Danach steuern wir gemeinsam mit Heike das erstbeste Taxi vor dem Flughafen an. Wir fahren zur fünf Kilometer entfernten Marina im Zentrum von Papeete, wo uns bereits Skipper Robert und seine Tochter erwarten. Namaka, ein 42 Fuß (knapp 13m) langer Katamaran, wird unser „Zuhause“ für die nächsten vier Wochen. Vorerst dürfen wir jedoch den Hafen nicht verlassen, da noch das Confinement, d. h. ein Lockdown, herrscht.

Und hier noch ein paar weiterführende Erklärungen zu den verwendeten Begriffen:

  • ETIS – elektronische Einreiseerlaubnis für Französisch-Polynesien
  • ETA – elektronische Einreiseerlaubnis für Kanada
  • Pass sanitaire – in Frankreich gilt fast überall 3G und der Gesundheitspass belegt den persönlichen Status – wie in Deutschland auch – in einer Corona-App. Hierzu konnten wir tatsächlich den Code von unserem EU-Impfzertifikat einscannen.
  • Déclaration honneur – wir unterzeichnen eine Erklärung, dass wir uns an die in Französisch-Polynesien geltenden Corona-Regularien halten werden und symptomfrei sind
  • Confinement – Bezeichnung für die geltende Ausgangssperre in Tahiti und den meisten weiteren Inseln – das Zuhause bzw. seine Unterkunft darf man nur aus einen triftigen Grund verlassen und muss hierfür eine schriftliche oder digitale Erklärung mitführen. Auch unsere Fahrt vom Flughafen zur Marina bedarf also einer solchen Erklärung, genauso wie das Einkaufen oder der Weg zur Arbeit.
  • Polynesische Sprache – sie wird (aus deutscher Sicht) zum Glück fast so gesprochen wie geschrieben. Abostrophe kennzeichnen eine kurze Pause beim Sprechen, so wird z. B. Faa’a als Faa – a gesprochen. 

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Französisch Polynesien

Das erste Ziel unserer Reise ist Französisch-Polynesien, ein Inselstaat im Südostpazifik. Von den über 100 Inseln sind meist nur Tahiti und Bora-Bora geläufige Namen, die entlegenen Tuamotus und die Gambiers hingegen sind uns Europäern weitestgehend unbekannt. Die einzelnen Inseln verteilen sich im Pazifik auf einer Fläche, welche ungefähr deckungsgleich mit Europa ist. 

Wie es der Name schon sagt, wurde der Inselstaat durch die Polynesier besiedelt. Wissenschaftlich belegt erfolgte dies aus Richtung Westen, d. h. dem asiatischen Raum. Allerdings sind von Osten, d. h. vom südamerikanischen Kontinent, kommende Siedler auch nicht ausgeschlossen. Die Menschen lebten lange Zeit vom Anbau bzw. der Produktion ihrer eigenen Lebensmittel: Taro, Brotfrucht, Kokosnuss, Schweinefleisch und Meerestiere waren und sind auch heute zum Teil noch Grundnahrungsmittel.

Entdeckt wurde Französisch-Polynesien, genauer die Tuamotus, durch Ferdinand Magellan im Jahr 1521. Im Anchluss waren Raiatea, Huahine und Tahaa der Mittelpunkt der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung der Polynesier, Eroberer und Kolonialisten. In den Augen der Europäer war Polynesien das Paradies – inwieweit dieses jedoch von den europäischen Einflüssen profitierte, ist sicherlich kritisch zu betrachten. Ob auch wir,  genau 500 Jahre nach Magellans Ankunft, noch dieses Paradies in Mitten des Pazifiks vorfinden werden?

Unseren ersten Reiseabschnitt verbringen wir mit Namaka – einem Projekt- und Expeditionsschiff des Skippers Robert Bachmann. Mit ihm werden wir vorraussichtlich die ersten vier Wochen die Atolle der Tuamotus erkunden.

Wo liegt Französisch-Polynesien?